Auf den Spuren unserer Bergischen Kulturlandschaft
Das vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) geförderte und von der Biologischen Station Rhein-Berg durchgeführte Projekt „Auf den Spuren unserer Bergischen Kulturlandschaft" hatte das Ziel das Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger für einzelne, besonders seltene oder für die Landschaft typische Kulturlandschaftselemente zu wecken. Im Rahmen des Projektes wurden ausgewählte Kulturlandschaftselemente im Rheinisch-Bergischen Kreis erfasst, dokumentiert und in das digitale Informationssystem KuLaDig (Kultur. Landschaft. Digital) des LVR eingetragen. Mit Hilfe verschiedener Maßnahmen wurde KuLaDig als Werkzeug für den Erhalt der Bergischen Kulturlandschaft und zur Wissensvermittlung präsentiert.
Hintergrund
Der über Jahrhunderte andauernde Einfluss des Menschen hat die Landschaft im Bergischen Land vielfältig geprägt. In einer so geformten Landschaft lässt sich wie in einem Buch lesen, sofern die Elemente der Kulturlandschaft erhalten sind und erkannt werden können. Sie sind Träger materieller geschichtlicher Überlieferung und prägen die landschaftliche Eigenart. Sie machen Regionen wie das Bergische Land unverwechselbar und tragen zur lokalen und regionalen Identität bei. Durch die rasante Anpassung der Landschaft an moderne Bedürfnisse sind sie jedoch in ihrem Bestand gefährdet. Die Ermittlung und Erfassung dieser Strukturen ist Bedingung für das Ziel, Geschichte in Form von Landschafts- und Siedlungsstrukturen ablesbar zu erhalten und deren Erlebbarkeit für die heutigen Bewohner zu ermöglichen. Die Kulturlandschaftselemente verschwinden immer häufiger aus unserer Landschaft, da sie weder durch den Denkmal- noch den Naturschutz umfassend vor Zerstörung bewahrt werden können. Die Bergische Kulturlandschaft büßt jedoch durch den Verlust dieser Landschaftselemente immer mehr ihrer Einzigartigkeit ein. Umso wichtiger ist daher die Vermittlung der Schutzwürdigkeit von Kulturlandschaftselementen, ihrer Geschichte und ihren Wert für die Kulturlandschaft.
KuLaDig
Im Laufe des Jahres 2020 wurden 60 kulturlandschaftliche Objekte erfasst und in das digitale Informationssystem KuLaDig eingetragen. Zu den Objekten gehören zum Beispiel Einzelbäume mit besonderem Wuchs und Aussehen oder einem ungewöhnlichen Alter, Baumgruppen, Hohlwege, Wegekreuze und vieles mehr. Es wurde wertvolles Wissen, das bisher nur in alter Literatur oder in Archiven von Heimatforschern, Heimat- und Geschichtsvereinen verborgen und oft nicht ohne größeren Aufwand einsehbar war, für die Öffentlichkeit aufbereitet und zugänglich gemacht.
Eine vollständige Objektliste mit Links zu KuLaDig finden Sie hier:
- Gedenkstein für Förster Lindlar im Saaler Mühlenwald
- Hohlweg bei Asselborn
- Hohlweg im Naturschutzgebiet Hombachtal
- Hohlweg am Strunder Berg
- Monte Troodelöh im Königsforst
- Naturdenkmal „Eschen bei Breite"
- Naturdenkmal „Zwei Rosskastanien" an der katholischen Kirche in Herkenrath
- Naturdenkmal „Baumreihe am Klausenberg"
- Naturdenkmal „Blutbuche" am Strundepark in Sand
- Naturdenkmal „Stieleiche" auf dem Eichplatz Gronauer Wald
- Ringmauer um St. Johann Baptist in Alt-Refrath
- Alte katholische Pfarrkirche Sankt Johann Baptist in Alt-Refrath
- Steinkreuz an der Brüderstraße
- Wegekreuz Lustheide in Refrath
- Trockenmauer und Hecke östlich Sand
- Bodendenkmal Hohlwegesystem Hardt
- Wegekreuz Unterhombach
- Hohlweg Trotzenburger Weg
- Hohlwegrelikt im Eifgenbachtal
- Hohlweg zwischen Kaltenherberg und Bökershammer
- Naturdenkmal „Zwei Eiben“ am Bökershammer
- Naturdenkmal „Rosskastanie" bei Herkensiefen
- Streuobstwiese in Eschhausen
- Streuobstwiese in Straßerhof
- Naturdenkmal „Hoflinde" im Spiegelhof in Dürscheid
- Dr. Foerster-Hülse bei Mittelenkeln
- Hohlweg Junkermühle nördlich der ehemaligen Junkerburg
- Hohlweg mit Gehölzbestand nordöstlich Sülze
- Hohlwege bei Winterberg
- Jägerbuche mit Baumkreuz nördlich Lenzholz
- Naturdenkmal „Baumgruppe" an der St. Jakobus-Kapelle in Spitze
- Naturdenkmal „Esskastanie“ am Wiedenhof nördlich von Olpe
- Naturdenkmal „Lebensbaum" nördlich von Olpe
- Naturdenkmal „Stieleiche" südlich Ortsausgang Forsten
- Vierstämmige Schwarzesche südöstlich von Oberbersten
- Wegekreuz Winterberg
- Wegekreuz Dörrenbach in Schultheißmühle
- Streuobstwiese in Bennert
- Naturdenkmal „Stieleiche" bei Honnefeld
- Alte Winterlinde in Eikamp
- Hohlwegesystem Fuchskaule
- Hohlwegrelikte im Pfengstbachtal
- Platanenallee nördlich von Odenthal
- Spezarder Mühle mit Wohnhaus, Obergraben und Mühlenteich im Pfengstbachtal
- Ehemalige Grube Alsen
- Naturdenkmal „Stieleiche“ in Voiswinkel
- Erbericher Kirchweg
- Naturdenkmal „Stieleiche“ dem Hofgelände Eicherhof in Scharrenbroich
- Hohlweg an der Kreisstraße 15 zwischen Emminghausen und Dabringhausen
- Hohlweg bei Ketzberg
- Hohlweg südwestlich von Großfrenkhausen
- Hohlwegabschnitte östlich Oberberg und Unterberg
- Hohlweg westlich von Heidchen
- Naturdenkmal „Einzelbaum Birne" östlich von Mittelberg
- Streuobstwiese Sellscheid
- Hohlwegesystem Rausmühle
- Bodendenkmal Hohlwegesystem Preyersmühle
- Naturdenkmal „Riesen-Mammutbaum" an der Oberen Remscheider Straße in Wermelskirchen
- Naturdenkmal „Eibe in Cyriax“
- Blutbuche im Park Nowy Targ
Wissenskatalog
Im Verlauf des Projektes wurden Tipps und Hinweise zur kulturhistorischen Recherche im Rheinisch-Bergischen Kreis gesammelt.
Der Wissenskatalog beinhaltet
- Tipps und Hinweise zur Recherche,
- Ansprechpartner (Heimat- und Geschichtsvereine, Arbeitsgruppen, Heimatforscher etc.),
- Literaturhinweise,
- Archive und Bibliotheken
Die Informationssammlung können Sie hier als PDF herunterladen:
Kulturhistorische Recherche im RBK_2020.[...]
PDF-Dokument [491.1 KB]
Kontakt bei Fragen und Anregungen zum Projekt:
Projektkoordination
Jan Spiegelberg
02293/9015-27
spiegelberg@bs-bl.de